Naturstein-Fliesen reinigen - das Einmaleins der Pflege exquisiter Gesteinsformationen im Wohnbereich


Die Verschmelzung häuslichen Wohnens mit den Gesetzen der wilden Natur mündet bei zahlreichen Bauherren im Wunsch, Baumaterialien maßgeblich aus natürlichen Beständen zu gewinnen. Dabei laufen insbesondere Naturstein-Fliesen dem klassischen Fliesenspiegel vielerorts den Rang ab. Naturstein ist ein rares Gut, welches Mutter Erde in begrenzten Vorkommen zur Verfügung stellt. Umso behutsamer gilt es, ihn zu pflegen und somit für eine möglichst lange Zeit in all seiner Pracht zu erhalten. Wer nicht aufpasst, kann beim Naturstein-Fliesen reinigen Einiges falsch machen. Daher ist es entscheidend, sich den individuellen Bedürfnissen des in Fliesen verarbeiteten Naturgesteins zu widmen und Pflegemaßnahmen präzise darauf abzustimmen. Wie Sie Naturstein-Fliesen reinigen, ohne Ihre Bemühungen im Nachhinein zu bereuen, stellt Ihnen dieser Ratgeber zur Pflege von Naturstein-Fliesen vor.

Risiken, wenn Sie mit unsachgemäßen Pflegemitteln Naturstein-Fliesen reinigen


Um zu verstehen, worauf es bei den Pflegemaßnahmen ankommt, gilt es, die möglichen Fallstricke bei der Reinigung von Naturstein-Fliesen zu kennen.

Zu den häufigsten Malheuren mit empfindlicher Schadenshöhe zählen:

  • Naturstein wird matt
  • Naturstein wird rau
  • Naturstein wird fleckig
  • Naturstein zerkratzt
  • Naturstein löst sich auf

Eine raue oder zerkratzte Oberfläche zieht Schmutz an wie ein Magnet und intensiviert den Aufwand, Naturstein-Fliesen zu reinigen. Zwar können Sie einen solchen Makel mit Naturstein-Politur beheben. Diese ist jedoch verhältnismäßig kostenintensiv und meist lediglich als Universalpolitur erhältlich. Da Naturstein-Fliesen hinsichtlich ihrer Pflege kleine Sensibelchen sind, kann eine nicht perfekt passende Politur weiterführende Probleme wie stumpfe Oberflächen aufwerfen. Gut beraten ist daher derjenige, der von vornherein das richtige Pflegeprodukt anwendet, um Naturstein-Fliesen zu reinigen.

Naturstein-Fliesen reinigen - Grundreinigung, Unterhaltsreinigung und Pflege-Prophylaxe


Bevor Sie sich an die Arbeit machen, Naturstein-Fliesen zu reinigen, ist es hilfreich, die Reinigungsmaßnahmen einer Grundreinigung von denen einer Unterhaltsreinigung zu differenzieren. Anhaftungen von Zement, Kalk, Fugenmörtel, Rost oder Fliesenkleber etwa bedürfen härterer Geschütze, ohne die Naturstein-Substanz zu beeinträchtigen. Legen Sie Ihren Fokus hierbei nicht nur auf den Reiniger, sondern auch auf die Reinigungswerkzeuge. Eine Reinigungsbürste mit robusten Borsten oder ein Schrubberpad aus Nylonfaser rückt den hartnäckigen Substanzen bei härteren Naturstein-Arten zu Leibe. Um die Masse müheloser entfernen zu können, lohnt es sich, die zu lösende Substanz zunächst mit dem Spezialreiniger zu tränken und diesen kurz einwirken zu lassen. Ein Nasssauger leistet beim Aufnehmen der Schmutzpartikel gute Dienste. Das Entstehen von Flecken und Verfärbungen vermeiden Sie, indem Sie Naturstein-Fliesen reinigen und die Oberfläche mit einer anschließenden Imprägnierung widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse machen.

Individuelle Beratung

Vorort in unserem Showroom oder vorab telefonisch

+49 89 793 8332| Jetzt Kontakt aufnehmen

Welche Fehler es zu vermeiden gilt, wenn Sie Naturstein-Fliesen reinigen


Keine aggressiven Reinigungsmittel verwenden

Reinigungsmittel mit ätzendem Charakter lassen die Oberfläche von Naturstein erblinden oder lösen den Stein schlimmstenfalls auf. NICHT geeignet sind Chlor, Essigessenz, Zitronensaft und Allzweckreiniger. Ebenso ist die Verwendung von Kohlensäure keine gute Idee.

Keine scheuernden Substanzen nutzen

Einige Reinigungsmittel enthalten Schleifpartikel, die die Oberfläche von Naturstein abtragen und ihn so unwiederbringlich zerstören. Verzichten Sie deshalb auf Scheuermilch, Vlies und Schwämme, in die Metallfäden oder andere kratzstarke Komponenten eingearbeitet sind.

Nicht auf Kernseife zurückgreifen

Während Kernseife im häuslichen Umfeld oft als Geheimwaffe gefeiert wird, so gilt dies nicht, wenn Sie Naturstein-Fliesen reinigen. Auf Naturstein hinterlässt sie einen Fettfilm, der nicht nur unansehnlich, sondern auch rutschig ist und das Verletzungsrisiko erhöht.

Auf heißes Wasser verzichten

Häufig heißt es, dass heißes Wasser Fette löst. Bei Naturstein-Fliesen kann das jedoch zu empfindlichen Materialschäden führen. Heißwasser greift die Oberfläche natürlichen Gesteins an und beeinträchtigt die natürliche Fleckenbarriere. Stattdessen ist lauwarmes Wasser bei den Reinigungsarbeiten eine gute Wahl.

Kein Niederschlagswasser verwenden

Wurden Naturstein-Fliesen im Terrassen-Außenbereich verlegt, liegt die Nutzung von Regenwasser nahe. Das eingesparte Waschwasser gleicht angesichts der Naturstein-Schäden jedoch einer Milchmädchen-Rechnung. In Niederschlagswasser können scharfkantige Mikropartikel enthalten sein, die die Oberfläche zerkratzen. Organische Substanzen wie Algen, Moose, Pilze und andere Schlackestoffe, die mit dem Niederschlagswasser aufgespült werden, können schon bald unerwünschten Grünbelag sprießen lassen. Investieren Sie bei der Reinigung von Naturstein-Fliesen deshalb unbedingt in Frischwasser.

Tipp: Das Abkochen von Leitungswasser zerstört Magnesium- und Kalkablagerungen. Lassen Sie es danach abkühlen, um den Empfehlungen des vorangegangenen Tipps zu folgen!

Ungünstige Witterungsbedingungen für Reinigungsmaßnahmen

Möchten Sie Naturstein-Fliesen reinigen, die sich im Außenbereich befinden, ist es ratsam, dies an einem sonnigen, aber nicht zu heißen Tag zu erledigen. So können die gewaschenen Fliesen schnell trocknen, ohne dass ein Brutplatz für Moose und Algen entsteht. Im Innenbereich übernimmt eine Fußbodenheizung die Aufgabe der Sonne.

Auf Hochdruckreiniger verzichten

Je weicher der Naturstein, desto größer ist das Risiko, dass er unter zu starkem Druck nachgibt. Die Verwendung eines Hochdruckreinigers kann Ausplatzungen, zerstörte Gesteinsstrukturen und deformierte Poren, die Naturstein atmen lassen, nach sich ziehen. Außerdem kann es passieren, dass sich Imprägnierungen unter Wasserhochdruck lösen. Des Weiteren arbeitet ein Hochdruckreiniger große Wassermengen in das Gestein ein und sorgt auf diese Weise für Austrocknungen sowie eine erhöhte Porosität. Sollten Sie dennoch nicht auf ein leistungsstarkes Reinigungsgerät verzichten wollen, so verwenden Sie ausschließlich eines, welches mit einem natursteingeeigneten Aufsatz ausgerüstet ist. Reduzieren Sie zusätzlich den Wasserdruck auf ein Minimum.

Effektiv Naturstein-Fliesen reinigen - Vorsorge ist besser als Nachsorge

Auf Ihren luxuriösen Naturstein-Fliesen haben sich Grillsauce, Olivenöl-Rückstände und Fett vom Grillwürstchen ein Denkmal geschaffen? Um dauerhafte Folgeschäden zu vermeiden, ist Schnelligkeit gefragt. Entfernen Sie grobe Verschmutzungen sofort und nehmen Sie ihnen so die Chance, in die Poren des Natursteins einzudringen. Umso leichter gestaltet sich im Anschluss die Reinigung. Vermeiden Sie es, Flecken einer dauerhaft hohen Sonneneinstrahlung auszusetzen. Sind sie erst einmal eingetrocknet, lassen sie sich häufig kaum noch rückstandslos entfernen. Eine vorübergehende Verschattung - beispielsweise mit einem Sonnensegel - kann hierbei wahre Wunder wirken. Berücksichtigen Sie außerdem, dass starkes Reiben den Schmutz in die Gesteinsporen hineinträgt. Flüssigkeiten können Sie mit saugstarkem Küchenpapier aufnehmen.

Naturstein-Fliesen reinigen - Anleitung zur Schmutzbeseitigung Schritt für Schritt

Wie Sie vorgehen, um erlesene Naturstein-Fliesen zu reinigen, ohne sie zu zerstören, zeigen Ihnen die folgenden Reinigungsempfehlungen.


1. Groben Schmutz beseitigen

Verwenden Sie zunächst einen weichen Besen, um groben Schmutz von Ihren Naturstein-Fliesen zu entfernen. Fegen Sie Krümel, Kiesel & Co. idealerweise stets in eine Richtung und verzichten Sie auf kreisende Bewegungen. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, Naturstein-Fliesen zu reinigen, indem Sie sie mit einem Wasserschlauch abspritzen. Hierbei haben Sie allerdings weniger Kontrolle über Beseitigung grober Partikel, sodass es passieren kann, dass minimale Kratzer nicht ausbleiben. Sollten Sie dennoch einen Wasserschlauch nutzen wollen, so empfiehlt es sich, eine Duschbrause als Aufsatz zu verwenden. Sie verteilt den Wasserdruck optimaler und schont die Gesteinsoberfläche.

2. Wischwasser mit Pflegemitteln versetzen

Greifen Sie anschließend zu einer pH-neutralen Wischpflege. Diese geben Sie dem Wischwasser zu. Nutzen Sie je nach Art des Natursteins Spezialreiniger, wie er im Handel für Naturstein wie Marmor, Onyx, Porphyr, Travertin, Sandstein und viele weitere Natursteine erhältlich ist.

3. Naturstein-Fliesen reinigen durch sanftes Abbürsten

Nun können Sie das Gemisch auf die Naturstein-Fliesen auftragen und die Schmutzrückstände mit einem weichen Schwamm-Schrubber vorsichtig beseitigen. Je fester die Anhaftungen, desto länger empfiehlt es sich, mit dem nassen Schwamm auf ihnen zu verweilen, bis sie sich von alleine lösen und rückstandslos entfernen lassen.

4. Mit klarem Frischwasser nachspülen und trocknen lassen

Um den Spezialreiniger vollständig von Ihren Naturstein-Fliesen zu entfernen, ist es ratsam, die Oberfläche zum Schluss noch einmal mit einem kräftigen Schluck klarem Frischwasser zu spülen. Nun können Sie Ihre Naturstein-Fliesen in der Sonne trocknen lassen.

FAQ Naturstein-Fliesen reinigen | Häufig gestellte Fragen


Wie kann man mit Hausmitteln Naturstein-Fliesen reinigen?

Wenn Sie auf Spezialreiniger verzichten möchten und natürliche Mittel bevorzugen, um Naturstein-Fliesen zu reinigen, können Sie auf Salmiakgeist zurückgreifen. Hierbei handelt es sich um ein farbloses Ammoniakwasser, welches im Verhältnis 1:3 mit Frischwasser zu verdünnen ist. Lösen Sie hierzu Salmiakgeist in der dreifachen Wassermenge auf. Das Gemisch entfernt grobe Verschmutzungen und ist auch bei unspezifischen Flecken auf Naturstein eine gute Wahl.

Wie lassen sich Naturstein-Fliesen reinigen, wenn sie Flecken von Früchten, Rotwein, Säften oder Gras abbekommen haben?

Hartnäckigen Flecken von tiefer Farbe rücken Sie mit einer dreiprozentigen Wasserstoffperoxid-Lösung effektiv zu Leibe. Da die Lösung Reizungen der Haut und der Augen hervorrufen kann, empfiehlt es sich, mit Einmalhandschuhen und einer Schutzbrille Ihre Naturstein-Fliesen zu reinigen. Achten Sie darauf, alle Wasserstoffperoxid-Rückstände vollständig mit klarem Wasser zu eliminieren. Selbst in tiefere Gesteinsschichten eingedrungene Flecken lassen sich so wirksam entfernen.

Wie kann man Naturstein-Fliesen reinigen, wenn an ihnen Klebstoff oder Kaugummi haftet?

Das Geheimnis einer effektiven Reinigung liegt bei der Umgebungstemperatur. Je starrer Klebstoff oder Kaugummi, desto leichter lassen sich die Verunreinigungen von Ihren Naturstein-Fliesen lösen. Mit einem Kühlakku aus dem Gefrierschrank können Sie die Temperatur senken und so den Aggregatszustand der Verunreinigung ändern. Sind die Kleberückstände bzw. der Kaugummi erstarrt, lassen sie sich vorsichtig von der Gesteinsoberfläche brechen. Verzichten Sie idealerweise auf scharfkantige Instrumente wie eine Spachtel, damit der Naturstein nicht zerkratzt. Sollten alle Stricke reißen und Sie auf die Hebelwirkung zurückgreifen müssen, so wickeln Sie scharfkantige Gegenstände vorher beispielsweise in ein dünnes Baumwolltuch.

Kann man Bohnerwachs verwenden, um Naturstein-Fliesen nach dem Reinigen zu versiegeln?

Bohnerwachs eignet sich lediglich für Naturstein mit einer glänzenden Oberfläche und ist ausschließlich dem Innenbereich vorbehalten. Das Wachs versiegelt den Naturstein gegen Feuchtigkeit. Stellen Sie daher vor der Anwendung sicher, dass Ihre Naturstein-Fliesen komplett trocken sind.

Wie kann man im Außenbereich Naturstein-Fliesen nach dem Reinigen imprägnieren?

Für Naturstein mit offenen Poren wie Terrakotta empfiehlt sich ein mineralölfreies Steinöl auf natürlicher Basis aus Harzen und abgestimmten Pflanzenölen.