Anorthosit (Naturstein)

Anorthosit - Herkunft, Merkmale und Verwendung des Natursteins

Anorthosit ist für den Laien auf den ersten Blick ein unauffälliges Gestein. Es hat aber einige sehr positive Eigenschaften, die es wunderbar geeignet machen für die Ausstattung von Innenräumen, vor allem wenn es um moderne und schlicht-elegante Bodenbeläge geht. Darüber hinaus dient Anorthosit dem Zweck, feuerfeste Materialie für unterschiedliche Einsatzbereiche herzustellen.

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Herkunft und Vorkommen von Anorthosit

Sterry Hunt (1826-1892), ein US-amerikanischer Mineraloge und Chemiker, prägte den Begriff Anorthosit als erster in seinen Beschreibungen zu Gesteinen im nördlichen Kanada. Ihm waren im Zusammenhang mit seinen geologischen Untersuchungen Gesteinsproben aufgefallen, die einen besonders hohen Anteil an Anorthit, einem Feldspatmineral, aufwiesen.

Heute weiß man, dass Anorthosit außer in Kanada in zahlreichen Regionen der Welt vorkommt. Zu den wichtigsten Abbauländern gehören Norwegen, Schweden, Finnland, Frankreich, Italien, Russland, die Ukraine, Südafrika, China und die USA. In Deutschland gibt es Vorkommen in Ostbayern. Das größte Gebiet befindet sich allerdings in Namibia. Es erstreckt sich über eine Fläche von insgesamt rund 18.000 km².

Sogar auf dem Mond wurde Anorthosit gefunden. Die Astronauten von Apollo 15 brachten im Jahr 1971 ein 269,4 Gramm schweres, eisenhaltiges Stück mit zurück zur Erde. Es erhielt in Anspielung auf die Schöpfungsgeschichte den Namen "Genesis-Stein" und wird heute in Houston (Texas) aufbewahrt. Für irdische Zwecke der Inneneinrichtung oder sonstige Produkte dürfte diese Sorte allerdings etwas zu teuer sein

Merkmale und Eigenschaften von Anorthosit

Es handelt sich bei Anorthosit um ein Gestein magmatischen Ursprungs und intrusiver Herkunft, das bei der Erstarrung basaltischen Magmas in der Erdkruste entstanden ist. Auf Grund seines Gehalts an Siliciumdioxid von weniger als 52 Prozent wird es als basisch klassifiziert.

Die vorwiegende Farbgebung tendiert von Weiß über Hellgrau bis Dunkelgrau. Es gibt aber auch grünliche, violette und rötliche Varianten, darunter einige mit einer schimmernden Oberfläche, was auf eine hydrothermale Umwandlung der enthaltenen Feldspate zu Muskovit zurückzuführen ist.

Mindestens 90 Prozent des kieselsäurearmen Gesteins bestehen aus Plagioklasen (weshalb es manchmal auch Plagioklasit genannt wird) wie das namensgebende Anorthit sowie Labradorit, Bytownit und Andresin. Hinzu kommen in geringen Anteilen zahlreiche weitere Nebengemengteile. Dieser Plagioklas-Anteil führt dazu, dass Anorthosit bei direktem Lichteinfall häufig zu stark irisierenden Reflexionen neigt, was zu zu einer sehr interessanten Optik bei der Ausstattung von Innenräumen beiträgt.

Verwendung und wirtschaftliche Bedeutung von Anorthosit

Wie eingangs bereits erwähnt, wird Anorthosit auf Grund seiner Eigenschaften vor allem für die Herstellung von Bodenbelägen und Wandvertäfelungen sowie feuerfesten Materialien genutzt. Es ist stabil, widerstandsfähig und verfügt über eine sehr lange Lebensdauer. Die neutrale Farbgebung prädestiniert Anorthosit für ein modernes Ambiente, das Wert auf schlichte Eleganz und ein ruhiges Erscheinungsbild legt.

Darüber hinaus ist Anorthosit als Steinwolle ein viel verwendeter Bestandteil von Dämmmaterial und ein beliebter Werkstoff für Grabsteine. Im Innenbereich finden vor allem vier Natursteinvarianten Anwendung:

  • Blue Eyes aus Kanada
  • Wolga Blue oder Russischer Labrador aus Russland
  • Spektrolit aus Finnland
  • Angola Black aus Angola

Bei der Nutzung in Innenräumen hat sich Anorthosit als recht robust und widerstandsfähig erwiesen. Der Pflegeaufwand ist gering, Saugen oder feuchtes Wischen reicht bei normaler Verschmutzung völig aus. Er sollte aber - wie das bei den meisten Natursteinen der Fall ist - nicht mit säurehaltigen und anderen aggressiven Reinigungsmitteln behandelt werden, da die Oberflächen darunter stark leiden können und ein mattes Aussehen annehmen.

Anorthosit ist rutschhemmend, abriebfest und natürlich nicht brennbar. Ein weiterer Pluspunkt; Der Energieverbrauch bei der Gewinnung und Verarbeitung des Gesteins ist sehr niedrig und somit umweltschonend. Auch eine eventuelle Entsorgung gestaltet sich unproblematisch.

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