Granulit


Granulit ist ein hochmetamorphes Schiefergestein, dessen Name sich ableitet vom lateinischen Wort "granum" = Korn bzw. "granulum" = Körnchen. Im Handel werden die verschiedenen Arten häufig auch als Granite bezeichnet, was allerdings nicht richtig ist. Denn Granulite sind feinkörniger strukturiert als echter Granit und weisen im Gegensatz zu diesem dunkle Silikate auf, die nahezu keine Hydroxygruppen enthalten.


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Entstehung und Herkunft des Gesteins

Granulite sind unter sehr hohem Druck von bis zu 15 kbar und hohen Temperaturen von 700 °C bis 900 °C etwa 40 km bis 50 km tief im Erdinneren aus der Umwandlung anderer Gesteine entstanden. Auf Grund weiterer, aufeinander folgender Umwandlungen im Lauf der Erdgeschichte lässt sich heute aber kaum noch bestimmen, welche Ausgangsgesteine (Edukte) ursprünglich für die Bildung verantwortlich waren. In Frage kommen magmatische Gesteine und Grauwacken, aber auch Tonsteine. Bekannt ist aber, dass die Edukte sehr unterschiedlich waren und stark voneinander abwichen, denn das Spektrum der Granulite umfasst zahlreiche Varietäten. Wichtig für den Entstehungsprozess der Granulite war zudem die völlige Abwesenheit von Wasser.

Zusammensetzung


Hauptbestandteile von Granulit sind Quarz (ca. 38 % bis 60 %) und Feldspat (ca. 18 % bis 57 %). Als begleitende Minerale (Akzessorien) finden sich oft Granat, Orthopyroxene, Sillimanit, Disthen, Amphibole und Cordierit. Insgesamt ist die Schwankungsbreite im Mineralanteil sehr groß. Das ist nicht nur bei Quarz und Feldspat der Fall, sondern wird auch deutlich bei weiteren Mineralen wie Plagioklas (ca. 0 % bis 12 %), Granat (ca. 2 % bis 5 %), Biotit (ca. 0 % bis 3,8 %) sowie Disthen und Sillimanit (ca .0,2 % bis 3 %).

Der schwankenden Zusammensetzung entsprechend ergibt sich ein vielfältiges Erscheinungsbild des Gesteins. Sein Gefüge reicht von sehr dünnschiefrig bis hin zu sehr massig, bei einer feinen bis mittleren Korngröße. Die feineren Gefügeanteile weisen nicht selten eine kristalline Textur auf.

Granulite lassen sich gegenüber Granit leicht abgrenzen, fehlt ihnen doch der Muskovit. Granat hingegen tritt häufig auf und ist an seinen eingebetteten, roten Kristallen erkennbar, die wiederum beim Granit nicht zu finden sind. Granulit wird deshalb manchmal als Granatgneis bezeichnet.

In diesem Zusammenhang ist auch der Begriff Granulitfazies von Bedeutung. Im geologischen Sprachgebrauch versteht man unter einer Fazies Gruppen metamorpher Gesteine, die sich unter fast gleichen Bedingungen kristallisiert haben und deshalb ganz spezielle und typische Mineralzusammensezzungen aufweisen.


Vorkommen in Mitteleuropa und weltweit


Im mitteleuropäischen Raum sind Granulitvorkommen stets gebunden an tektonische Scherzonen. Lagerstätten liegen vor allem im Böhmischen Massiv, aber auch im Sächsischen Granulitgebirge sowie in einigen Gebieten in Südpolen (Eulengebirge), Tschechien und Niederösterreich (Moldanubikum). Auch im Schwarzwald und in der Eifel gibt es Vorkommen. Bekannte Fundorte außerhalb Mitteleuropas liegen in Russland, Skandinavien, in Afrika, Australien, China und Indien.


Eigenschaften und Verwendung


Eine hohe Druck- sowie Abriebfestigkeit sind die wesentlichen Eigenschaften von Granulit. Außerdem ist das natürliche Gestein auf Grund seiner sehr geringen Aufnahmefähigkeit von Wasser - in der Regel weniger als 0,5 % - sehr beständig gegen Frost.

Aus diesen Merkmalen heraus ergeben sich die Einsatzbereiche und Verwendungszwecke. Granulit wird in gebrochener Form vorwiegend als Schotter im Straßen- und Eisenbahnbau genutzt, kann aber auch zu Gehwegplatten, Kleinpflaster sowie Dekor- und Verblendsteinen im Außenbereich verarbeitet werden.

Das Farbspektrum umfasst weiß bis weißgraue und graugrünliche Töne. Einen großen Bekanntheitsgrad haben Granulit-Bodenfliesen, die hauptsächlich unter der Bezeichnung "Cashmere White" auf den Markt kommen. Weitere Sorten sind Verde Eucalypto und White Granada sowie eine dunklere Varietät, die einen Pyroxenanteil von bis zu 50 % aufweist und deshalb auch Pyroxengranulit genannt wird.


Vorteile von Granulit


Neben den genannten positiven Eigenschaften Druck- und Abriebfestigkeit sowie Frostbeständigkeit hat Granulit noch einige weitere Vorzüge für die Verwendung im Haus und im Garten. Er ist antiallergisch, nicht brennbar und rutschhemmend. Als Bodenfliese oder Pflasterstein verwendet, benötigt er nur einen geringen Pflegeaufwand. Sein Aussehen macht jedes Stück Granulit unter optischen Gesichtspunkten zu einem Unikat. Der geringe Energieaufwand bei der Gewinnung und Verarbeitung - der Stein lässt sich leicht sägen - und die unproblematische Entsorgung machen Granulit auch ökologisch zu einem unbedenklichen Werkstoff.


Fazit


Granulit ist ein natürliches Gestein, das vor allem durch seine robusten Eigenschaften überzeugt und optisch durch die roten Einsprengsel sehr ansprechend wirkt. Alles zusammen macht ihn zu einer sehr guten und interessanten Wahl für die Gestaltung von stark belasteten Außenbereichen sowie als Bodenfliese in Innenräumen.

Unser Team vom Natursteinhandel präsentiert Ihnen gerne Muster von Granulit und informiert Sie ausführlich über mögliche Verwendungs- und Einsatzmöglichkeiten