Rhyolith - ein hoch belastbares Vulkangestein


Der Rhyolith ist durch Vulkanismus entstanden. In seiner Zusammensetzung gleicht er dem Granit. Dank seines hohen Quarzanteils gilt er als belastbar und abriebfest. Rhyolithe werden auch als Heilsteine oder 'Aztekensteine' gehandelt.

Wie entsteht Rhyolith?


In dem Namen des Gesteins steckt sein Ursprung. Baron Ferdinand von Richthofen griff 1860 auf sein Schulgriechisch zurück und bildete aus 'rhein' = fließen und 'lithos' das Wort Rhyolith. Der vulkanische Magmafluss kühlt unter oder an der Erdoberfläche ab und bildet eine feinkörnige Grundmasse. Bereits auskristallisierte Elemente bleiben als größere Einsprenglinge in dieser Masse erhalten. Das gleiche Magma kristallisiert tiefer in der Erde zum Granit. Dieser stellt sich aufgrund seines langsameren Abkühlens grobkörniger dar.

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Woraus besteht Rhyolith und wie sieht er aus?


Rhyolith setzt sich vor allem aus Quarz und Feldspat zusammen. Der Quarzanteil schwankt zwischen 20 und 60 Prozent. Seine Struktur bezeichnet der Geologe als 'porphyrisches Gefüge': Eine dichte feinkörnige Masse mit Einsprenglingen von wenigen Millimetern bis einigen Zentimetern. Dieser porphyrischen Textur verdankt der Rhyolith seinen (heute nicht mehr gebräuchlichen) Namen 'Quarzporphyr'. Die umgangssprachliche Bezeichnung Porphyr taucht im Steinhandel häufig auf. Das Farbspektrum von Rhyolithen erstreckt von weißlich-gelb über hellgrau, hellrot und purpurfarben bis zu grünlich und braun.

Wo kommt Rhyolith vor?


Rhyolithe kommen rund um den Globus vor - überall dort, wo einst Vulkanismus geherrscht hat. Das größte europäische Lagergebiet dieses Gesteins liegt in Italien, genauer gesagt in Südtirol: die sogenannten Etsch-Porphyre. Auch in den Mittelgebirgen Deutschlands sind Rhyolithe reichlich vorhanden. Es gibt hierzulande allerdings nur zwei aktive Rhyolith-Steinbrüche (in Sachsen-Anhalt).

Welche Eigenschaften zeichnen den Rhyolith aus?


Rhyolith ist ein häufig verwendeter Naturstein. Das Gestein lässt sich ohne großen Energieaufwand abbauen und verarbeiten. Das unterstützt den Nachhaltigkeits-Faktor dieses Naturwerkstoffes. Auch die Entsorgung wirft keine Probleme auf, da in Rhyolith-Gestein keine Schadstoffe gebunden sind. Rhyolithe sind sehr dicht, frostbeständig und unbrennbar. Sie lassen sich leicht spalten und polieren. Das Gestein braucht nur einen geringen Pflegeaufwand und löst keine Allergien aus. Seine Oberfläche wird auch bei Nässe nicht rutschig und leistet hohen Widerstand gegenüber Abrieb. Als Naturmaterial ist jeder Rhyolith ein Unikat. Hier eine Übersicht der technischen Werte des Rhyoliths:
  • Druckfestigkeit: 180 - 300 N/mm²
  • Dichte: 2200 - 2800 kg/m³
  • Biege-/Zugfestigkeit: 15 - 20 N/mm²
  • Wasseraufnahme: 0,2 - 0,7 %

Kleiner Exkurs: Welche Heilkräfte werden dem Rhyolith nachgesagt?


Gleich vorweg: Die Heilsteinkunde steht nicht auf dem festen Boden der Wissenschaft. Darum gibt der Artikel die behaupteten Eigenschaften in der Möglichkeitsform wieder. Im Rahmen der Heilsteinkunde heißen Rhyolithe auch 'Aztekenstein' oder 'Regenwaldjaspis'. Dem Stein wird eine stabilisierende Wirkung nachgesagt. Er solle dem Menschen helfen, sich selbst zu akzeptieren. Gleichzeitig heißt es, er würde die Wahrnehmung verbessern und den Träger von extremen Haltungen wie Egoismus und Demut befreien. Die geschliffenen Heilsteine sind mit ihren grünlichen oder rötlichen Marmorierungen schön anzusehen. Die Heilsteinkundigen raten dazu, den Rhyolithen direkt auf der Haut zu tragen.

Wie wird der Rhyolith als Werk- und Baustoff verwendet?


Die Bauindustrie stellt aus Rhyolith-Gestein Split und Schotter her. Wegen der hohen Abriebfestigkeit und Dichte werden die Rhyolithen gerne für Bordsteinkanten verwendet. Der Garten- und Landschaftsbau nutzt die Steine für Terrassenplatten, Palisaden und den Wegebau. In der Architektur ist der Rhyolith innen wie außen beliebt als Naturmaterial für Bodenbeläge, Säulen, Ornamente und Fassaden-/Wandverkleidungen. Die Kunst und Steinbildhauerei verwendet den Werkstoff für Skulpturen, Garten-/Springbrunnen und Grabsteine. Besonders im asiatischen Raum hat der Rhyolith in der Götterdarstellung und Ornamentik eine lange Tradition.