Serpentinit

Das Mineral Serpentinit ist u. a. beliebt als rutschhemmendes und antiallergisches Material zum Bau von Wandverkleidungen, als Belag für Böden im Innenraum oder als Rohstoff für die Schmuckherstellung. Im Volksmund auch als "Schlangenstein" (lat. serpens = "Schlange") bezeichnet, weist der Naturstein eine charakteristische Zeichnung auf, die durch feine weiße Linien geprägt ist.

Serpentinit - eine kurze Übersicht

Das einzigartige Aussehen von Serpentinit erfreut sich großer Popularität für den Einsatz als dekorativer Naturstein. Dies jedoch fast ausschließlich im wettergeschützten Innenbereich, da wechselnde Wetterlagen am Stein deutliche Spuren hinterlassen würden. Bekannt ist Serpentinit fast überall auf der Welt, da es auf fast allen Kontinenten zu finden ist.


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Besonderheiten und Eigenschaften von Serpentinit

Serpentinit ist eine Gruppe von Gesteinen, die zu den kristallinen Silikat-Mineralen gehört. Es besteht fast ausschließlich aus Serpentinmineralen, zu denen vorrangig Antigorit, Pecorait, Brindleyit, Chysotil, Lizardit u. a. gehören. Aufgrund der tertiären Entstehung von Serpentinit, kommt es im Inneren des Gesteins zu chemisch basierten Umwandlungen. Hohe Temperaturen und ein starker Druck sind für die Entstehung des Minerals maßgeblich entscheidend. Das metamorphe Gestein bildet sich dabei - mit wässrigen Fluiden wechselwirkend - aus der Umwandlung von Peridotiten und anderen ultramafischen Gesteinen. Dieser Prozess findet entweder flachkrustal oder innerhalb des Lithosphärenmantels statt.

Wie wird Serpentinit verwendet?

Einige Völker der Erde setzen bereits seit mehreren tausend Jahren auf Serpentinit. Zwar ist die Nutzung als Baumaterial dort eher unüblich. Dafür schreibt man ihm eine besondere Schutzfunktion zu, wenn es darum geht, Krankheiten und böse Geister fern zu halten. Im ungeschützten Außenbereich sollte Serpentinit nicht eingesetzt werden, da der Naturstein nicht auf Dauer der Verwitterung widerstehen kann. Innerhalb von geschützten Räumen ist das Mineral hingegen sehr beliebt. So findet es bisweilen als Verkleidung von Wänden Verwendung oder als Belag für Fußböden und in Form von Arbeitsplatten. Darüber hinaus nutzen Bildhauer und Künstler das Material z. B. für besondere Schmuckstücke.

Die Beschaffenheit von Serpentinit

Serpentinit kann eine sehr unterschiedliche Grundfarbe haben. Oft scheint sie dunkelgrau oder fast schwarz zu sein, geht in den allermeisten Fällen aber in ein Olivgrün. Darüber hinaus kann ein gelblich-weißer, roter oder brauner Farbton vorkommen. Schlangenähnlich wellige oder gerade verlaufende Linien in hellem Weiß sind ein typisches Merkmal des Serpentinits. Sie sind i. d. R. fein, können aber auch als breite Streifen auftauchen. Anstelle der geäderten Textur kann das Gestein auch fleckig erscheinen. Der Härtegrad von nur 2,5 bis maximal 4 ist bei Serpentinit vergleichsweise niedrig. Eine mittel- bis grobkörnige Beschaffenheit zeichnen das Gestein aus, das i. d. R. als recht kompakte Masse auftritt, gelegentlich aber auch schieferartig strukturiert ist.

Woher kommt der Name Serpentinit?

Seinen Namen verdankt Serpentinit dem lateinischen Ursprung des Wortes "Schlange" (serpens). Betrachtet man die optische Beschaffenheit des Gesteins, wird auch der Grund dafür schnell deutlich: Klar vom eher Dunkelgrau heben sich hier weiße Linien ab, die meist schlangenförmig, manchmal auch gerade verlaufen.

Bekannte Vorkommen von Serpentinit

Anders als es z. B. bei Sedimentgesteinen der Fall ist, findet man Serpentinite nur in kleinen Vorkommen. Das liegt daran, dass sie zunächst in tiefen Schichten der Erde entstehen, wobei starke tektonische Aktivitäten in der Vergangenheit dafür gesorgt haben, dass das Mineral in höhere Schichten gedrückt wurden. Typische Fundorte sind deshalb u. a. Faltengebirge, Subduktions- und Bruchzonen sowie Bereiche entlang der Ränder von Kontinentalplatten. Innerhalb von Europa befinden sich die größten Vorkommen in der so genannten Penninischen Zone, die sich im südlichen Alpenland befindet (Österreich, Schweiz und Italien). Aber auch in Frankreich und auf Korsika, in den Ausläufern der kroatischen Dinariden, im Ural und Kaukasus (Russland), Tschechien und Polen gibt es Serpentinit. In Deutschland kann das Gestein z. B. im sächsischen Granulit- und Erzgebirge, im Bayrischen Wald und der Münchberger Gneismasse abgebaut werden. Weitere Serpentinitvorkommen befinden sich in Asien, Afrika, auf dem amerikanischen Kontinent und in der Karibik.

Fazit

Für eine attraktive Optik im Innenbereich ist Serpentinit eine gute Wahl und aufgrund der speziellen, fein geäderten Textur dabei immer ein Unikat. Die rutschhemende Oberfläche eignet sich z. B. sehr gut für den Einsatz im Bereich von Fußböden, auch in Bad und Küche. Hinzu kommt, dass das Mineral besonders umweltfreundlich ist. Weder der Abbau, noch die Weiterverarbeitung bedürfen eines hohen Energieaufwands. Da es sich um einen zu 100 % natürlichen Rohstoff handelt, ist Serpentinit auch bei der späteren Entsorgung absolut unbedenklich.

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