Tonalit

Tonalit ist ein so genannter Plutonit, also ein magmatisches Mineral, das sich als Verwandter des Granits besonders für den Einsatz im Außenbereich eignet. Dazu prädestinieren ihn vor allem die langlebige, abnutzungsfreie Robustheit und die Frostbeständigkeit.

Tonalit - eine kurze Übersicht

Für gewöhnlich entsteht Tonalit beim Aufschmelzen bzw. Wiederaufschmelzen von unterschiedlichen Gesteinen, die anschließend kristallisieren. Meist findet man ihn zusammen mit Granit oder Granodiorit und ist eng mit diesen verwandt. Besondere Merkmale des Minerals sind die rutschhemmende Oberfläche und die ökologischen Vorteile. Denn sowohl der Abbau als auch die Verarbeitung benötigt äußerst wenig Energie. Die spätere Entsorgung ist bei Tonalit ebenfalls unproblematisch.

Individuelle Beratung

Vorort in unserem Showroom oder vorab telefonisch

+49 89 793 8332| Jetzt Kontakt aufnehmen

Besonderheiten und Eigenschaften von Tonalit

Bei Tonalit handelt es sich um einen sehr vielseitig einsetzbaren Naturstein mit langer Lebensdauer. Der hohe Härtegrad sorgt dafür, dass sich das unbrennbare und antiallergische Material auch nach vielen Jahren nicht abnutzt. Zudem ist der Pflegeaufwand bei Tonalit sehr gering. Die dezente Optik in variierenden Grautönen harmoniert dabei gut mit allen Farben und kann dementsprechend frei kombiniert werden.

Wie wird Tonalit verwendet?

Typische Anwendungsbereiche für Tonalit finden sich in Form von Boden- bzw. Treppenbelägen, da die raue Oberfläche des Natursteins selbst bei Nässe kaum rutschige Eigenschaften entwickelt. Zudem gilt das sehr harte Mineral als seht trittfest und nutzt sich auch bei intensiver Nutzung kaum ab. Populär ist auch die Nutzung im Massivbau. Da Tonalit frostbeständig ist, wird es regelmäßig als Mauerstein oder zur Verkleidung von Hausfassaden genutzt. Diese Wetterfestigkeit und eine hohe Polierfähigkeit hat mit dafür gesorgt, dass das Mineral insbesondere in den Jahren um 1950 bis 1960 und auch später noch, als beliebter Rohstoff für Grabsteine diente. Auch im Straßenbau ist Tonalit bis heute nicht wegzudenken. Hier dient er besonders oft als solider Pflasterstein oder als Splitt und Schotter im Wegebau und auf Parkplätzen.

Die Beschaffenheit von Tonalit

Tonalit weist i. d. R. eine graue Farbgebung auf, die von hellem bis hin zu dunklem Grau reichen kann. Beim Blick auf die Details stellt man fest, dass das magmatische Mineral intrusiver Herkunft schwarz-weiße Sprenkel aufweist. Es gehört zur Familie des Granits und enthält große Mengen an Quarz. Die Hauptgemengteile werden beim Tonalit von Plagioklas-Feldspäten dominiert. Dazu zählen insbesondere Oligoklas, Labradorit, Andesin und Bytownit, die meist über 90 % des Gesteins ausmachen. Mit höchstens 10 % können auch geringe Mengen an Alkali-Feldspäten im Tonalit enthalten sein. Deutlich höher ist dagegen der Anteil an Quarzen Sie machen nicht selten ca. 20 bis 60 % des Tonalits aus. Zu den Nebengemengteilen zählen u. a. Hornblende, Biotit und Augit. Typische Akzessorien sind Apatit, Titanit, Zirkon, Magnetit, Orthit u. a. Wegen dieser Zusammensetzung wird Tonalit in wissenschaftlicher Hinsicht zwischen Dioriten und Graniten eingeordnet. Das massige Gefüge erinnert ebenfalls an Granite. Enthaltene Minerale sind jedoch unregelmäßig angeordnet und sorgen immer wieder für einzigartige Unikate. Diesen Eindruck verstärken die gelegentlich zum Vorschein tretenden Einschlüsse anderer Gesteinsarten. Dabei handelt es sich meist um Dunit oder Gabbro. Ansonsten zeigt Tonalit eine relativ regelmäßige, grobkörnige Struktur.

Ein Blick zurück: Woher kommt Tonalit?

Wie bei vielen anderen Mineralien üblich, hat auch Tonalit seinen Namen von der Region erhalten, in der man das Gestein zum ersten Mal gefunden hat. So sind z. B. bereits Monzonit, Trondhjemit und Larvikit nach dem Ort ihrer Erstentdeckung benannt. Im Falle des Tonalits gilt der Tonalepass bzw. der Monte Tonale im Nordwesten Italiens als Namensgeber. Das hatte der bekannte deutsche Geologe und Mineraloge Gerhard vom Rath (geb. 1830, gest. 1888) in seinem 1864 erschienen Buch schriftlich festgehalten. Der Monte Tonale ist Rath zufolge der am einfachsten zu erreichende und zugleich der bekanntese Ort innerhalb des Adamello-Gebirges.

Bekannte Vorkommen von Tonalit

Abgesehen vom Ort der Erstentdeckung im italienischen Adamellomassiv hat man Tonalit inzwischen in vielen weiteren Regionen der Erde entdeckt. Große Mengen davon bildeten sich tief unter Erdoberfläche, vor allem entlang der so genannten Subduktionszonen, zwischen Ozean- und Kontinentalplatten. Die größten bislang bekannten Vorkommen sind an der Pazifikküste des amerikanischen Kontinents und im südlichen Teil Norwegens verortet. In Deutschland sind nur kleine Tonalitvorkommen bekannt. So etwa im Fichtelgebirge, im Bayrischen Wald und im Märkerwald.

Fazit

In vielerlei Hinsicht weist Tonalit Eigenschaften auf, die den Naturstein zu einem wertvollen Baumaterial machen. Die rutschhemmende Oberfläche spielt ihre Stärken besonders bei Fußböden im Innen- und Außenbereich aus. Darüber hinaus kommt das Gestein an Fassaden, als Pflasterstein, Schotter oder z. B. als Arbeitsplatte zum Einsatz.

zurück zum Natursteinlexikon