Warum sollte man Granit versiegeln?

Da Naturstein trotz seiner Robustheit nicht gänzlich unempfindlich und die Reinigung mitunter aufwendig ist, sollte auch Granit vor Schmutz geschützt werden. Im Innenbereich wird das Material meist imprägniert, wobei das Schutzmittel in die Kapillaren des Steins eindringt. Allerdings bietet die Imprägnierung gegenüber der Versiegelung einen geringeren Schutz. Dennoch hat die Imprägnierung im Innenbereich zwei entscheidende Vorteile: erstens die verbesserte Rutschfestigkeit und zweitens die bessere Dampfdiffusion.

Im Außenbereich hingegen, wo der Granit noch stärkeren Einflüssen ausgesetzt ist, ist die Versiegelung der Oberfläche empfehlenswert. Gegen Feuchtigkeit und Moos hat Granit im Außenbereich ohne vorherige Behandlung nämlich kaum eine Chance. Eine hochwertige Versiegelung schließt die Poren der Granitplatten und verhindert, dass eindringendes Wasser und Schmutzpartikel den Stein binnen kurzer Zeit unansehnlich machen.

So wird Granit richtig versiegelt:

1. Bevor der Granit versiegelt wird, ist eine Grundreinigung zwingend erforderlich. Wird die Versiegelung hingegen auf einem unvorbereiteten Naturstein aufgebracht, wird der vorhandene Schmutz zusätzlich konserviert, was die spätere Entfernung nochmals schwieriger macht. 
2. Nach der Grundreinigung muss der Granit zunächst austrocknen, bis sich auch in den tiefen Kapillaren keine Feuchtigkeit mehr befindet. Damit die Trocknung auch im Außenbereich funktioniert, deckt man die Fläche am besten großflächig mit einer reißfesten Plane ab. Diese darf allerdings nicht direkt auf dem Gestein aufliegen, da sich ansonsten Kondenswasser bilden kann. Ideal ist ein Abstand von 20-30 Zentimetern. Wer Granitböden oder Arbeitsflächen im Inneren des Hauses versiegeln möchte, sollte bis zum Abschluss des Prozesses auf alle Tätigkeiten verzichten, die die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Dazu zählt beispielsweise das Wäscheaufhängen im Badezimmer, die Verwendung des Wäschetrockners oder das Kochen. 
3. Sobald die betreffende Fläche 48 bis 72 Stunden Trocknungszeit hinter sich hat, kann das Versiegelungsmittel aufgebracht werden. Hier ist es wichtig, die Herstellerangaben bezüglich des Anmischens exakt einzuhalten. Anschließend wird das Mittel mit kreisenden Bewegungen in den Granit einmassiert. 
4. Die folgende Trocknungszeit wird von den Herstellern der Versiegelungsmittel mit 8 bis 24 Stunden beziffert. Diese Zeit ist unbedingt einzuhalten, bevor die Granitoberfläche wieder wie üblich benutzt wird, denn nur so kann die Versiegelung ihre Schutzwirkung vollständig entfalten. Besonders wichtig ist die Einhaltung der Trocknungszeit bei der Versiegelung von Küchenarbeitsplatten, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Rückstände des Versiegelungsmittels die Nahrung verunreinigen.

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